Hubwagen mit Waage
Hubwagen mit Waage können wie „normale“ Handhubwagen zum Transport von Paletten eingesetzt werden. Als zusätzliche Funktion können Sie aber mit diesen Geräten in einem Arbeitsschritt auch die einzelnen Gewichte der Paletten ermitteln. Optional gibt es auch Waagehubwagen mit Drucker um die Wiegeergebnisse direkt zu dokumentieren. Auch das Drucken von Barcode-Etiketten zur Auszeichnung der Paletten ist möglich. Die Kapazitäten variieren je nach Modell von 600kg bis 3000kg. Auch die Toleranzen der einzelnen Modelle sind sehr unterschiedlich, dabei ist zu berücksichtigen, dass die angegebenen Toleranzen sich auf die Endlast d. h. auf die max. Kapazität beziehen. Beispiel: Bei einem Hubwagen mit Waage, Kapazität 2,0to, Toleranz 0,1% v. d. E (von der Endlast) beträgt die Toleranz +/- 2kg.
In der Regel werden die Hubwagen mit 4 Wiegezellen ausgerüstet um die Wiegefunktion zu ermöglichen. Ab einer Gabellänge von über 1600mm sind allerdings 6 Wiegezellen notwendig um noch exakte Wiegungen durchführen zu können.
Das Display, zum Ablesen und Bedienen der Waage, ist in einer günstigen Position oberhalb des Gabelrückens angebracht. Je nach Modell gibt es die Displays auch in drehbarer Ausführung.
Der Hubwagen mit Waage ist ein mobiles Arbeitsgerät und somit wird die Stromversorgung der Anzeige über Akkubatterien gewährleistet. Zum Wiederaufladen der Akkubatterien sind serienmäßig interne oder externe Ladegeräte im Lieferumfang enthalten. Grundsätzlich sollte jede Akkubatterie komplett entleert und wieder vollständig geladen werden. Dies erreichen sie ganz einfach indem Sie den Waagehubwagen über Nacht (ausgeschaltet) an das Stromnetz anschließen. Die „normale“ 230V-Steckdose ist für die Ladung vorzusehen. Wenn sie im Mehrschichtbetrieb arbeiten und der Hubwagen mit Waage permanent zur Verfügung stehen muss, gibt es sog. Wechselakkuausführungen. Bei diesen Geräten können die Akkus leicht getauscht werden und so ist immer eine volle Batterie einsatzbereit.
Die Lebensdauer der Akkubatterien hängt von vielen Faktoren ab z. B. Anzahl der Ladezyklen, Ladeverhalten, Einsatztemperaturen, etc.
Bei der Bereifung gibt es für die Lenkräder, große Räder an der Deichsel, die Wahl zwischen Vollgummi, Polyurethan und Nylon/Polyamid. Die Lastrollen, kleine Rollen unter den Gabelspitzen, sind ausschließlich in Polyurethan oder Nylon/Polyamid, Vollgummi wäre hier zu weich und der Rollwiderstand wäre dann zu groß. Ferner kann man die Lastrollen entweder in Tandem-Ausführung (2 Rollen hintereinander pro Gabelzinke) oder in Single-Ausführung (1 Rolle pro Gabelzinke) bekommen. Wenn Europaletten der Länge nach eingefahren werden sollte man immer die Tandem-Ausführung wählen, da sich die Last dann auf insgesamt 6 Räder verteilt und somit leichter kleinere Unebenheiten überfahren werden können. Die Single-Bereifung sollten sie dann wählen wenn Sie die Europaletten quer einfahren, dann müssen sie nicht so exakt positionieren. Unter Umständen würden Sie bei Quereinfahrt mit der zweiten Tandemrolle auf der Querlattung der Europalette stehen und sie beim Hochpumpen des Waagehubwagens auseinander brechen.
Vorteile und Nachteile des jeweiligen Radmaterials:
Vollgummi: weiches Material, sehr laufruhig, hinterlässt Spuren, relativ hoher Rollwiderstand
Polyurethan: hochwertigste Bereifung, vom Härtegrad zwischen Vollgummi und Nylon/Polyamid, besonders bodenschonend (auch für hochwertige Böden wie Parkett), sehr laufruhig, spurfrei (hinterlässt keine Spuren), geringer Rollwiderstand (lässt sich leicht verziehen), schnittfest (Metallspäne beschädigen die Räder nicht), Beständigkeit gegen Öle und einige Lösungsmittel.
Nylon/Polyamid: hartes Material, sehr laut (besonders auf Fliesen!), spurfrei, geringer Rollwiderstand, schnittfest, lässt sich sehr gut reinigen.
Für den Einsatz in der Lebensmittel- und Pharmaindustrie ist es unter Umständen notwendig eine Edelstahl-Ausführung einzusetzen. Bei diesen Hubwagen mit Waage sind die Räder immer aus Nylon/Polyamid da sie sich sehr gut reinigen lassen. Die Räder sind zusätzlich noch mit speziellen Dichtungen versehen, die auch einen Nasseinsatz ermöglichen.
Die Arbeitstemperatur sollte zwischen -10° und +40° C betragen. Für den Einsatz im Tiefkühlbereich ca. -20°C sind die Waagehubwagen nicht geeignet, da die Akkubatterien den tiefen Temperaturen nicht standhalten und die Wiegezellen bei diesen Bedingungen mit Eiskristallen überzogen werden und die Wiegeergebnisse erheblich beeinträchtigen.